Leider hatte eurer Schreiber letztes Monat kaum Zeit sich mit Schach zu beschäftigen. Es gab leider auch andere Themen wie den Beruf oder die Abschlussprüfung auf der Uni. Die Themen wurden erfolgreich zu Ende gebracht, daher wieder zum Wesentlichen.
Wie auch beim letzten Post ist der Ideengeber das Buch Nunn's Chess Endings, Volume 1 von John Nunn. (Anmerkung: Es ist leider meines Erachtens beim Schach sehr verbreitet Diagramme und Ideen nicht [ausreichend] zu zitieren.)
Betrachten wir die nachfolgende Stellung aus Züger-Rodriguez. Es schaut nicht gut aus für Weiß. Schwarz droht einfach den Bauern zu nehmen und falls der weiße König in späterer Folge über e5 eindringt, kann Schwarz stark f4 und nachfolgend g4 spielen. Außerdem ist der schwarze Bauer auf a3 sehr gefährlich.
Aber sehen wir weiter...Weiß spielt 1. c7, der augenscheinlich einzige Zug, der den Kampf aufrecht erhält. 1...Kxc7 ist erzwungen und Weiß zentralisiert den König mittels 2. Ke5 und droht mittels Kxf5 und Kg6 zu gewinnen. Schwarz antwortet jedoch 2...f4 und auf 3. gxf4 folgt 3...g4! Die Lage erscheint nun aussichtlos wie die folgende Variante zeigt, 4. Ke4 Kd6 5. f5 g3 6.Kf3 Ke5 7. Kxg3 Kxf5. In der Diagrammstellung weiter unten zeigt sich ein großer Vorteil der schwarzen Stellung. Der Bauer auf a3 ist nur noch zwei Felder von der Umwandlung entfernt. Eine nette Reminiszenz an das Maibeispiel.
Aber es besteht Hoffnung - sehen wir wie. Wir biegen bei 5. f5 ab und ersetzen diesen Zug durch Ke3. Schauen wir einfach weiter. 5...Kd5 erscheint nun sinnvoll. Beachte: Schwarz kann den Bauern auf f4 auf e4 und f5 angreifen, Weiß jedoch nur auf g3 decken. Es folgt jedoch trotzdem 6. Kf2 Ke4 7. Kg3 Kf5 und nun spielt Weiß den wunderbaren Zug 8. Kh4! der zum Remis folgt, da Schwarz 8...Kxf4 spielen muss um nicht zu verlieren. Das verdient ein Abschlussdiagramm!
Patt und damit Remis. Nichtdestoweniger ist das Abzählen der Angriffs- und Verteidigungsfelder aus der Bemerkung ein sehr hilfreiches und einfaches Instrument im Endspiel - Stichwort Zugzwang.
Noch eine schöne Woche!
Wie auch beim letzten Post ist der Ideengeber das Buch Nunn's Chess Endings, Volume 1 von John Nunn. (Anmerkung: Es ist leider meines Erachtens beim Schach sehr verbreitet Diagramme und Ideen nicht [ausreichend] zu zitieren.)
Betrachten wir die nachfolgende Stellung aus Züger-Rodriguez. Es schaut nicht gut aus für Weiß. Schwarz droht einfach den Bauern zu nehmen und falls der weiße König in späterer Folge über e5 eindringt, kann Schwarz stark f4 und nachfolgend g4 spielen. Außerdem ist der schwarze Bauer auf a3 sehr gefährlich.
Aber sehen wir weiter...Weiß spielt 1. c7, der augenscheinlich einzige Zug, der den Kampf aufrecht erhält. 1...Kxc7 ist erzwungen und Weiß zentralisiert den König mittels 2. Ke5 und droht mittels Kxf5 und Kg6 zu gewinnen. Schwarz antwortet jedoch 2...f4 und auf 3. gxf4 folgt 3...g4! Die Lage erscheint nun aussichtlos wie die folgende Variante zeigt, 4. Ke4 Kd6 5. f5 g3 6.Kf3 Ke5 7. Kxg3 Kxf5. In der Diagrammstellung weiter unten zeigt sich ein großer Vorteil der schwarzen Stellung. Der Bauer auf a3 ist nur noch zwei Felder von der Umwandlung entfernt. Eine nette Reminiszenz an das Maibeispiel.
Aber es besteht Hoffnung - sehen wir wie. Wir biegen bei 5. f5 ab und ersetzen diesen Zug durch Ke3. Schauen wir einfach weiter. 5...Kd5 erscheint nun sinnvoll. Beachte: Schwarz kann den Bauern auf f4 auf e4 und f5 angreifen, Weiß jedoch nur auf g3 decken. Es folgt jedoch trotzdem 6. Kf2 Ke4 7. Kg3 Kf5 und nun spielt Weiß den wunderbaren Zug 8. Kh4! der zum Remis folgt, da Schwarz 8...Kxf4 spielen muss um nicht zu verlieren. Das verdient ein Abschlussdiagramm!
Patt und damit Remis. Nichtdestoweniger ist das Abzählen der Angriffs- und Verteidigungsfelder aus der Bemerkung ein sehr hilfreiches und einfaches Instrument im Endspiel - Stichwort Zugzwang.
Noch eine schöne Woche!
Vielen Dank für diese interessante Bauernanalyse. Ich bin auf dich durch eine höchst ungewöhnliche Partie auf dich aufmerksam geworden, die du gegen Reinhard Hanel als Schwarzer gespielt hast. Reinhard Hanel hatte Weiß und zog, wie so oft als Weißer 1.c2 - c4 Die Partie verlief aber dann sehr ungewöhnlich 1...h5 2.Nf3 h4 und so weiter. Gleich nach dem zweiten Zug gab es keine ähnliche Partie. Du hast sie dann auch noch durch weitere ungewöhnliche Züge gewonnen. Züge wie 14...Kf8 und 16...Kg8. Krass aber habe ich auch das Tumopfer auf h3 gefunden. Ich muss mir diese Partie näher ansehen. So, oder so aber gefällt mir diese Partie wegen der Originalität.
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